zu Deutsche
und ihr Auto - Amis und ihre Waffen
Herrn Alts Aufsätze hier auf TP haben nur einen positiven Effekt, nämlich
dass bei vielen Foristen der Blutdruck steigt, was dem Verlag Klickzahlen liefert. Aber das auf Herrn Alt zu reduzieren wäre
ungerecht, denn immer weniger Berichte gehören in die kritisch-aufklärerische
Schublade. Aber das ist vielleicht TPs Geheimnis, warum so fleißig kommentiert
wird und wir, die geduldige „TP-Familie“ täglich aufs Neue über das
hingehaltene Stöckchen springen, denn wir können die Welt doch nicht ohne
unsere Richtigstellungen im Irrtum verharren lassen…
Dieses Mal werden wir durch Herrn Alt sogar doppelt gefordert: Dieselautos
und Sinn privater Waffen.
Zu den Dieselautos.
Herr Alt übersieht völlig den Wirtschaftskrieg, der zwischen den USA und
Deutschland läuft. Wobei ich die deutschen Gaunerfirmen bei ihren Abgaslügen
nicht verteidigen will, mittlerweile ist aber auch bekannt (was zu erwarten
war), dass jeder Autohersteller weltweit Dreck am Stecken hat und sie in ihren
Hochglanzprospekten in Sachen Verbrauchs- und Abgaswerte lügen.
Das Zweite, was ich bei Herrn Alt kritisieren möchte ist, dass er (ob mit
Absicht oder nicht) das Geschäft jener Industrien betreibt, die durch eine
Verbannung der Dieselautos auf den großen Reibach hoffen. Wir kennen das bei
Alt auch bei seinen Allmachtshoffungen in die regenerativen Energien.
Diesel wird gewiss irgendwann einmal als fossile Antriebsart gelten, doch
eine überstürzte Umstellung des gegenwärtigen Fahrzeugparks würde unseren
ökologischen Fußabdruck nicht verkleinern, sondern in unverantwortlicher Weise
verbreitern. (Ich denke so an die Größenordnung Laus/ Elefant).
Wie Herr Alt die ganzen dieselbetriebenen Nutzfahrzeuge der Berufsschifffahrt,
der Bahnen, der LKWs, von Baumaschinen, Agramaschinen, Militärfahrzeugen usw.
ersetzen will, aber auch die ölbeheizten Wohnungen versorgen will, die keinen
Gasanschluß haben, bleibt sowieso sein Geheimnis.
Zu den privaten Waffen
Die USA sind von ihren Anfängen bis heute von Gewalt geprägt, eine
Kolonialisten- und Sklavenhaltergesellschaft, eine rassistische Gesellschaft,
in der Land- und Menschenraub zur Normalität gehörte und die Ausrottung der
Urbevölkerung niemanden bekümmerte. Seit hundert Jahren bekommt das auch die
ganze Welt das zu spüren.
Eine Ahnung, wie die Großgrundbesitzer im Westen die kleinen Farmer vertrieben,
bekommen wir ja in manchen Western. Die Filmreihe „Damnation“ zeigt, wie im
letzten Jahrhundert die kleinen Farmer von landhungrigen Konzernen mit Hilfe
der Banken um ihr Land gebracht wurden und alle, die sich weigerten, von
bezahlten Killern vertrieben oder ermordet wurden. Viele Kleinfarmer haben sich
mit Waffengewalt gewehrt. Ob erfolgreich, weiß ich nicht, denn von diesen
permanenten Bürgerkriegen haben wir nie was erfahren. Ein Volk, das Raub und
Mord als Normalität erlebt und auch vom Staat keine Hilfe kommt, im Gegenteil,
weil der immer auf der Seite des Geldes steht, der vertraut lieber auf seinen
Colt und seine Winchester, um wenigstens nicht völlig schutzlos zu sein.
Auch wenn Washington heute auf Knien versprechen würde, die Macht des Geldes
einzudämmen, die Menschen sozial abzusichern und physisch zu schützen – die
Menschen würden auf ihre Schusswaffe nicht verzichten, einfach, weil sie dem
Staat niemals glauben würden.
Ein anderer Aspekt ist, dass viele ihren Revolver nur dafür haben, sich einmal
selbst von dieser Welt befreien zu können, wenn die Rente nicht reicht oder die
Krankenversorgung. Alleine bei Veteranen soll es über 24 Suizide pro Tag geben,
das sind alleine schon über 8000 Fälle im Jahr. Ich weiß aber auch aus Erzählungen
von mittlerweile verstorbenen Nachbarn oder Verwandten, dass die Möglichkeit
das Leben einmal mit Zeigefingerdruck beenden zu können auch bei uns immer der
Hauptgrund war eine Waffe zu besitzen.
In der durch Volksabstimmungen ungleich demokratischeren Schweiz ist es
selbstverständlich, dass jeder nach dem Militärdienst seinen Karabiner mit nach
Hause nehmen darf. Ich glaube, von Österreich ähnliches gehört zu haben.
Dass es in diesen Ländern Gewaltexzesse durch private Schusswaffen gäbe, ist mir
nicht bekannt. Es liegt also nicht am Waffenbesitz.
Ein derart wehrfähiges Volk zu überfallen, wird sich ein Angreifer zweimal
überlegen. Bei uns in Deutschland haben Angreifer und Diktatoren dagegen nichts
zu befürchten, denn wir sind mittlerweile zu 100 Prozent entwaffnet, bis auf
ein paar Jäger und Sportschützen. Aber wir werden Angreifer mit dem Charm
unserer Politiker stoppen, vielleicht liegen auch noch ein paar Teddybären
herum.
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