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21.02.18 Diesel, Waffen und Prediger Alt

zu Deutsche und ihr Auto - Amis und ihre Waffen

Herrn Alts Aufsätze hier auf TP haben nur einen positiven Effekt, nämlich dass bei vielen Foristen der Blutdruck steigt, was dem Verlag Klickzahlen liefert. Aber das auf Herrn Alt zu reduzieren wäre ungerecht, denn immer weniger Berichte gehören in die kritisch-aufklärerische Schublade. Aber das ist vielleicht TPs Geheimnis, warum so fleißig kommentiert wird und wir, die geduldige „TP-Familie“ täglich aufs Neue über das hingehaltene Stöckchen springen, denn wir können die Welt doch nicht ohne unsere Richtigstellungen im Irrtum verharren lassen…

Dieses Mal werden wir durch Herrn Alt sogar doppelt gefordert: Dieselautos und Sinn privater Waffen.

Zu den Dieselautos.
Herr Alt übersieht völlig den Wirtschaftskrieg, der zwischen den USA und Deutschland läuft. Wobei ich die deutschen Gaunerfirmen bei ihren Abgaslügen nicht verteidigen will, mittlerweile ist aber auch bekannt (was zu erwarten war), dass jeder Autohersteller weltweit Dreck am Stecken hat und sie in ihren Hochglanzprospekten in Sachen Verbrauchs- und Abgaswerte lügen.

Das Zweite, was ich bei Herrn Alt kritisieren möchte ist, dass er (ob mit Absicht oder nicht) das Geschäft jener Industrien betreibt, die durch eine Verbannung der Dieselautos auf den großen Reibach hoffen. Wir kennen das bei Alt auch bei seinen Allmachtshoffungen in die regenerativen Energien.

Diesel wird gewiss irgendwann einmal als fossile Antriebsart gelten, doch eine überstürzte Umstellung des gegenwärtigen Fahrzeugparks würde unseren ökologischen Fußabdruck nicht verkleinern, sondern in unverantwortlicher Weise verbreitern. (Ich denke so an die Größenordnung Laus/ Elefant).
Wie Herr Alt die ganzen dieselbetriebenen Nutzfahrzeuge der Berufsschifffahrt, der Bahnen, der LKWs, von Baumaschinen, Agramaschinen, Militärfahrzeugen usw. ersetzen will, aber auch die ölbeheizten Wohnungen versorgen will, die keinen Gasanschluß haben, bleibt sowieso sein Geheimnis.

Zu den privaten Waffen
Die USA sind von ihren Anfängen bis heute von Gewalt geprägt, eine Kolonialisten- und Sklavenhaltergesellschaft, eine rassistische Gesellschaft, in der Land- und Menschenraub zur Normalität gehörte und die Ausrottung der Urbevölkerung niemanden bekümmerte. Seit hundert Jahren bekommt das auch die ganze Welt das zu spüren.

Eine Ahnung, wie die Großgrundbesitzer im Westen die kleinen Farmer vertrieben, bekommen wir ja in manchen Western. Die Filmreihe „Damnation“ zeigt, wie im letzten Jahrhundert die kleinen Farmer von landhungrigen Konzernen mit Hilfe der Banken um ihr Land gebracht wurden und alle, die sich weigerten, von bezahlten Killern vertrieben oder ermordet wurden. Viele Kleinfarmer haben sich mit Waffengewalt gewehrt. Ob erfolgreich, weiß ich nicht, denn von diesen permanenten Bürgerkriegen haben wir nie was erfahren. Ein Volk, das Raub und Mord als Normalität erlebt und auch vom Staat keine Hilfe kommt, im Gegenteil, weil der immer auf der Seite des Geldes steht, der vertraut lieber auf seinen Colt und seine Winchester, um wenigstens nicht völlig schutzlos zu sein.

Auch wenn Washington heute auf Knien versprechen würde, die Macht des Geldes einzudämmen, die Menschen sozial abzusichern und physisch zu schützen – die Menschen würden auf ihre Schusswaffe nicht verzichten, einfach, weil sie dem Staat niemals glauben würden.
Ein anderer Aspekt ist, dass viele ihren Revolver nur dafür haben, sich einmal selbst von dieser Welt befreien zu können, wenn die Rente nicht reicht oder die Krankenversorgung. Alleine bei Veteranen soll es über 24 Suizide pro Tag geben, das sind alleine schon über 8000 Fälle im Jahr. Ich weiß aber auch aus Erzählungen von mittlerweile verstorbenen Nachbarn oder Verwandten, dass die Möglichkeit das Leben einmal mit Zeigefingerdruck beenden zu können auch bei uns immer der Hauptgrund war eine Waffe zu besitzen.

In der durch Volksabstimmungen ungleich demokratischeren Schweiz ist es selbstverständlich, dass jeder nach dem Militärdienst seinen Karabiner mit nach Hause nehmen darf. Ich glaube, von Österreich ähnliches gehört zu haben.
Dass es in diesen Ländern Gewaltexzesse durch private Schusswaffen gäbe, ist mir nicht bekannt. Es liegt also nicht am Waffenbesitz.

Ein derart wehrfähiges Volk zu überfallen, wird sich ein Angreifer zweimal überlegen. Bei uns in Deutschland haben Angreifer und Diktatoren dagegen nichts zu befürchten, denn wir sind mittlerweile zu 100 Prozent entwaffnet, bis auf ein paar Jäger und Sportschützen. Aber wir werden Angreifer mit dem Charm unserer Politiker stoppen, vielleicht liegen auch noch ein paar Teddybären herum.